TCM - Dr. med. Edeltraud Kühle

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Die Traditionelle Chinesische Medizin basiert auf fünf Säulen:

- Chinesische Arzneimitteltherapie
- Akupunktur
- Qigong
- Diätetik

- Tuina


Mehr als in der Westlichen Medizin wird der Mensch in der Chinesischen Medizin – deren Wurzeln mehr als 2000 Jahre zurückreichen – als Einheit von Körper, Geist und Seele mit seinen Lebensgewohnheiten und in seiner natürlichen und sozialen Umgebung wahrgenommen.


Die Chinesische Medizin ist ein wissenschaftliches System, in dem die Regulation von Körperfunktionen und energetische Abläufe im Mittelpunkt stehen. Gesundheit wird als ein dynamisches Gleichgewicht zwischen frei fließenden Energien und körperlichen, seelischen und geistigen Funktionen verstanden, das sich ständig an veränderte äußere und innere Bedingungen optimal anpasst. Ist dieses Gleichgewicht gestört, entsteht aus Sicht der Chinesischen Medizin Krankheit. 


Krankheiten werden nicht isoliert, sondern als gestörtes Zusammenspiel innerer und äußerer Einflüsse betrachtet. Behandelt werden nicht nur Symptome einzelner Organsysteme, sondern die Ursachen der Fehlregulation (Erkrankung), oft auch schon bevor sie sich durch diagnostische Methoden der Schulmedizin darstellen lassen. 


Eine erfolgreiche Behandlung mit Chinesischer Medizin setzt eine korrekte chinesische Diagnose voraus. Ziel der chinesischen Therapie ist es, Gleichgewichte wiederherzustellen und Funktionsstörungen zu regulieren.


Die Chinesische Medizin eröffnet durch ganzheitliche Therapieansätze Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen akuter, chronischer und funktioneller Erkrankungen - sie dient wesentlich aber auch der Krankheitsprävention und Lebenspflege, das heißt der Erhaltung von Gesundheit und Wohlbefinden.

Chinesische Arzneimitteltherapie

Wegen ihrer großen therapeutischen Reichweite stellt die chinesische Arzneimitteltherapie ein wichtiges Behandlungsverfahren im Rahmen der Chinesischen Medizin dar, um akute und chronische Erkrankungen zu therapieren. 
Dabei werden hauptsächlich verschiedene Pflanzenteile wie Wurzeln, Rinden, Blätter, Blüten, Samen oder Früchte eingesetzt. Vereinzelt werden auch mineralische und tierische Substanzen (z. B. Muschelkalk) verwendet. 

Die Arzneimittel werden unter Berücksichtigung der chinesischen Diagnose individuell zu einer Rezeptur, basierend auf genauer Kenntnis der Wirkung aller Einzelmittel, zusammengestellt und über Apotheken abgegeben. Es werden nur Arzneimittel verordnet, die von deutschen Pharmakologie-Instituten und Apotheken auf ihre Reinheit und Qualität geprüft sind. Üblicherweise werden die Arzneimittel als Abkochungen (Dekokt) oder als Granulat wie ein Tee eingenommen. Arzneimittel in Form von Fertigarzneien (Pillen, Tabletten) oder Tropfen sind ebenfalls verfügbar. 

Die Arzneimittelrezepte werden in Abhängigkeit des Therapieverlaufes individuell angepasst. ln vielen Fällen wird eine intensivere Wirkung durch Kombination von chinesischer Arzneimitteltherapie mit Verfahren der Akupunktur erreicht.
Akupunktur 

(acus – Nadel, pungere – Stechen) ist - unter Berücksichtigung einer fundierten chinesischen Diagnose ausgeübt - eine äußerst effektive und sanfte Behandlungsmethode. Aus Sicht der Chinesischen Medizin fließt das sogenannte „Qi" (eine energetische Lebenskraft) durch den gesamten menschlichen Körper. 
Das „Qi" benutzt dabei sogenannte Meridiane (Leitbahnen), die wie Flussläufe den Körper durchziehen. Kommt es zu Blockaden in den Meridianen, fühlt sich der Mensch krank. Während der Akupunktur werden an ganz bestimmten Meridianpunkten (in Ort und Qualität definiert) Nadeln in die Körperoberfläche gesetzt. 

Ziel der Behandlung ist, durch Stimulation dieser Meridianpunkte energetische Störungen/Blockaden im Körper auszugleichen und ein harmonisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Durch die Behandlung mit sehr feinen Nadeln wird der Energiefluss an diesen Punkten so beeinflusst, dass sowohl ein regulierender Effekt entlang der Meridiane (z.B. Auflösen von Blockaden/Schmerzen) als auch eine harmonisierende Wirkung auf innere Organe, mit denen die Meridiane in Verbindung stehen, erzielt werden. Auf diese Weise aktiviert die Akupunktur Selbstheilungskräfte, die bei akuten als auch bei chronischen und funktionellen Erkrankungen von Bedeutung sind. Dabei lindert die Akupunktur nicht nur Schmerzen, sondern stimuliert das Immunsystem und wirkt vegetativ ausgleichend. Daher ist die Akupunktur Therapie der Wahl insbesondere bei chronischen, funktionellen und psychosomatischen Erkrankungen.

Bei der Akupunktur-Behandlung kommen zwischen sechs bis zehn (selten mehr) sehr feine Nadeln, die entsprechend der chinesischen Diagnose in ausgewählte Meridianpunkte gestochen werden, zum Einsatz. Ein leichtes Ziehen oder ein feines kurzzeitiges elektrisches Gefühl ist Hinweis darauf, dass das sogenannte „Qi" (Lebensenergie) im Meridian erreicht wurde. Die Nadeln verweilen zwischen wenigen bis ca. zwanzig Minuten und bereiten nach dem Einstich keine Schmerzen. Der Einstich ist vergleichsweise wesentlich schwächer als z.B. der Einstich zur Blutentnahme oder bei einer Spritze.
Die Ohrakupunktur - seit 1950 hauptsächlich durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier erforscht - stellt eine Sonderform der Akupunktur dar und basiert auf der Erkenntnis, dass sich der gesamte menschliche Körper in der Ohrmuschel abbildet (Somatotopie). Dadurch können Fehlfunktionen bestimmter Organe entsprechend der Abbildungszone der Ohrmuschel überregional beeinflusst werden. Ebenso verhält es sich mit der Mastoidakupunktur (Mastoid – Knochen hinter der Ohrmuschel). Bei der Moxibustion werden - meist über eine Akupunkturnadel - bestimmte, der chinesischen Diagnose entsprechend ausgewählte Meridianpunkte durch Wärme (Abbrennen von getrocknetem Beifußkraut) stimuliert.
Die verschiedenen Akupunkturmethoden werden häufig miteinander kombiniert.

Qigong 

werden spezielle Bewegungs- und Atemübungen mit meditativem Charakter bezeichnet, die den Körper stärken und harmonisieren sollen. Außerdem wird das gesamte Therapieverfahren im Rahmen der TCM durch Übungen des Qigong unterstützt. 

Qigong eignet sich sehr gut zur Stressbewältigung, aber auch zur Förderung und Stabilisierung des Energiehaushaltes des Körpers und zur Behandlung von Krankheiten. In jedem Alter kann man seinem Krankheitsbild entsprechend Übungen erlernen und damit aktiv am Heilungsprozess teilnehmen. Darüber hinaus hat Qigong eine große Bedeutung in der Gesunderhaltung.
Tuina

auch als Tuina-Anmo (Schieben, Greifen, Drücken, Streichen) bezeichnet, ist eine chinesische Massageform. 

Durch spezielle Handgriffe werden fließende Energien reguliert und Blockaden gelöst. 

Die Massagetechnik wirkt auf die Lebensenergie „Qi" ähnlich der Akupunktur.
Muskeln, Sehnen, Gelenke und Bänder werden in die Behandlung mit einbezogen.
Ernährungstherapie

In der Chinesischen Medizin wird den Nahrungsmitteln eine große Heilkraft zugeschrieben. Jedes Lebensmittel hat, je nach Geschmack, Farbe, Temperaturverhalten und Zubereitungsart, Einfluss auf den Körper. 

Chinesische Ärzte haben seit frühester Zeit die Bedeutung einer ausgewogenen und schmackhaften Ernährung für die Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden erkannt. Bei vielen Erkrankungen ist eine Heilung ohne gezielte Hinweise zur Ernährung nicht möglich. Dabei werden einerseits Nahrungsmittel angesprochen, die zu meiden sind, andererseits werden bestimmte Nahrungsmittel gezielt empfohlen. 

Die Stärke der Ernährungsberatung besteht darin, auf der Basis einer chinesischen Diagnose, ganz individuelle Empfehlungen zu geben.
Prophylaxe
In der Chinesischen Medizin spielt die Gesunderhaltung und damit die Gesundheitspflege eine große Rolle. 

Ein zentrales Anliegen der Chinesischen Medizin ist es, Krankheiten vorzubeugen. 
Die Gesundheitspflege (Prophylaxe) umfasst Hinweise zur Lebens-führung, Ernährungsberatung sowie Bewegungs- und Atemübungen. 

Gerade bei chronischen Er-krankungen ist es in der Chinesischen Medizin üblich, nach Abklingen akuter Beschwerden in beschwerdefeien Zeiten vorbeugend zu behandeln. 
Dabei kommen neben der Akupunktur auch die chinesische Arzneimitteltherapie, Ernährungstherapie und Qigong zum Einsatz. 

So können das Immunsystem gestärkt und die individuelle Konstitution reguliert werden (z.B. bei geschwächter Abwehr, Erschöpfungszuständen, Stress, innerer Unruhe, nach der Schwangerschaft, nach einer Diät). 

Ziel ist es, spürbares Wohlbefinden und Leistungs-fähigkeit bis ins hohe Alter zu erreichen.
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